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Geo-Daten L 2526874 H5690945
Wanderer an einer Informationstafel

Hellenthal-Hollerath: Wo 1944 die Ardennenoffensive begann

  • 1944

Gedenkstein und Informationstafel am "Hollerather Knie"


Über die waldfreie Höhe am "Hollerather Knie" verlaufen Panzersperren der zum Westwall gehörenden „Vorstellung Aachen“. Rückwärtig finden sich zahlreiche gesprengte und übererdete Bunker. Im Wald zeugen Feldunterstände und ein Panzergraben von den Kriegsereignissen im Herbst und Winter 1944/45.

Die Ardennenoffensive war der letzte, groß angelegte Versuch Nazi-Deutschlands, den Westalliierten eine kriegswendende Niederlage zuzufügen. Ihren Ausgang nahm diese auf allen Seiten sehr verlustreiche Militäroperation am Westwall zwischen Monschau und Echternach am frühen Morgen des 16. Dezembers 1944. Ende Januar 1945 war durch die amerikanische Gegenoffensive der ursprüngliche Frontverlauf wiederhergestellt.

Der Westwall

Nach dem Ersten Weltkrieg bauten viele Staaten in Europa aufwendige Grenzbefestigungen. Man glaubte, durch die abschreckende Wirkung dieser modernen Verteidigungsanlagen Konfl ikte in Zukunft verhindern zu können. Der Ausbau an der deutschen Westgrenze erfolgte ab 1936 in mehreren Phasen. Von den Nationalsozialisten als „Schutz- oder Friedenswall im Westen“ propagiert, war der 630 km lange Westwall zwischen Kleve und Basel jedoch Teil der Kriegsvorbereitungen des Deutschen Reichs. Zu den heute noch sichtbaren Überresten zählen vor allem Panzersperren (Höckerlinien) und Bunker.

Ein Rundgang, beginnend am Südende des Parkplatzes Hollerather Knie, erschließt die hier noch sichtbaren Westwallrelikte. Zunächst trifft man auf eine teilweise vom Weg überlagerte vierzügige Panzersperre von 1938, auf die eine stärker ausgebaute fünfzügige Panzersperre von 1939 stößt. Der Rundweg kreuzt letztere im Norden: Von hier aus hat man einen guten Blick auf das heute mit Ginster zugewachsene Hindernis sowie gesprengte und übererdete Bunker unterschiedlicher Typen.

Die Ardennenoffensive

Ziel der unter größter Geheimhaltung geplanten Ardennenoffensive war die Rückeroberung des Hafens von Antwerpen, um den alliierten Nachschub zu unterbrechen. Zugleich sollte ein „Keil zwischen die britischen und amerikanischen Truppen im Raum Aachen und Maastricht getrieben werden“, um dann die nördlich des Vorstoßes befi ndlichen Briten einzuschließen. Der Angriffszeitpunkt wurde in eine winterliche Schlechtwetterphase gelegt, die die überlegenen alliierten Luftstreitkräfte am Eingreifen hindern sollte. Eingesetzt wurden vor allem SS Panzerverbände. Bei den Kämpfen wurden gefangen genommene Soldaten erschossen.

Bis Weihnachten rückte die Wehrmacht bis auf neun Kilometer an die Maas vor, wurde jedoch von den Alliierten bis zum Jahreswechsel 1944/45 zum Rückzug gezwungen. Mitte bis Ende Januar hatten die Amerikaner die Ausgangslage vom 16. Dezember wiederhergestellt.

Im Wald bei Hollerath zeugen zahlreiche Reste von Feldstellungen von den Kämpfen im Herbst und Winter 1944/45. Ein Panzergraben liegt vor der vierzügigen Panzersperre südwestlich des Parkplatzes; er wurde ab 5. September von Hitlerjungen aus Bad Münstereifel ausgehoben, aber nie fertiggestellt. Im Zuge der Ardennenoffensive ab 16. Dezember griff bei Hollerath die 277. Volksgrenadierdivision nach Westen an wurde dann aber ab den 26. Dezember auf ihre Ausgangsposition zurückgedrängt. Anfang Februar erfolgten neue Angriffe der nachrückenden 1. US-Infanteriedivision und der 82. US-Luftlandedivision. Um die Bunker des Westwalls fanden erbitterte Kämpfe statt. Die Sechsschartenkuppeln am Hollerather Knie wurden von den Amerikanern mit Phosphorgranaten beschossen. Am 4. Februar besetzte das US-Infanterieregiment 26 der 1. US-Infanteriedivision Hollerath.

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