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    Tel 02449 87222-224

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Freigelegte Mauerreste in einem halbrunden Becken

Die Römervilla Blankenheim

  • 1. Jh.
  • 4. Jh.
  • 1894
  • 1914
  • 1930
  • 1997
  • 2005
  • 2007

Badeanlage der Römervilla Blankenheim


In Blankenheim liegen im Erdreich verdeckt die Reste eines römischen Landgutes des 1. bis 4. Jahrhunderts n. Chr., das zu den größten in Nordrhein-Westfalen bekannten Anlagen dieser Art gehörte. Dieses bedeutende Bodendenkmal wird für die Öffentlichkeit durch einen modernen Architekturentwurf aus Stahl erschlossen, der die Struktur der Gesamtanlage sichtbar macht und als wichtigstes Gestaltungselement das einst imposante Hauptgebäude mit offener Säulenhalle aufgreift. Der Entwurf geht zurück auf das bekannte Architekturbüro Schneider und Schumacher aus Frankfurt/Main.

Die Römervilla Blankenheim

Die im Boden verborgenen Reste der römischen Villa von Blankenheim zählen aufgrund der Größe der Gesamtanlage und dem aufwendig ausgestatteten Hauptgebäude zu den bedeutendsten archäologischen Denkmälern im Rheinland.

Die erste archäologische Untersuchung fand bereits 1894 unter der Leitung von Constantin Koenen statt. Die dabei freigelegten Mauern waren außergewöhnlich gut erhalten, sodass beschlossen wurde, sie zu festigen und so für interessierte Besucher zu erhalten. Zusätzlich errichtete man damals ein Schutzdach über dem Badetrakt der Villa. Die ungenügende Sicherung führte jedoch dazu, dass die freiliegenden Gebäudereste innerhalb von nur zwanzig Jahren stark in Mitleidenschaft gezogen wurden und eine weitere Erhaltung als nicht mehr lohnend erschien. Aus diesem Grund fiel 1914 die Entscheidung, erneute Ausgrabungen an der Fundstelle durchzuführen, die der älteren Bauphase des Hauptgebäudes der Villa gelten sollten. Die Maßnahmen wurden von dem Bonner Archäologenen Franz Oelmann durchgeführt, der Anfang der Dreißigerjahre auch noch Teile der Nebengebäude freilegte.

Die archäologischen Untersuchungen zeigten, dass das Gutshofareal von Blankenheim mit einer Fläche von 250 × 120 Metern zu den größten römischen Landgütern des Rheinlandes zählt. Das Grundstück war von einer Bruchsteinmauer umgeben und verfügte über einen Nutzgarten, an den das Hauptgebäude anschloss. Um einen Hof herum lagen sechs Nebengebäude. Für das Hauptgebäude konnten drei Bauphasen nachgewiesen werden. Ende des 1. Jahrhunderts entstand ein etwa 50 Meter langer und 17 Meter breiter Risalitbau, der Mitte des 2. Jahrhunderts abbrannte und durch einen Nachfolgebau ersetzt wurde. Er war etwas größer als sein Vorgänger und besaß an der Vorderfront einen durchlaufenden offenen Säulengang (porticus). Vermutlich aufgrund eines gestiegenen Platzbedarfs fand im 3. Jahrhundert der letzte größere Umbau statt. Hierbei baute man im Westen mehrere Räume an und es erfolgte eine Aufteilung des großen Mittelsaals. Das Hauptgebäude der Villa hatte in seiner letzten Ausbauphase Ausmaße von 70 × 22 Metern und war luxuriös ausgestattet. Mehrere Räume verfügten über eine Fußbodenheizung (hypocaustum), die Wände waren farbig verputzt und im Norden befand sich ein ansehnlicher Badetrakt.

Über die Nebengebäude der Hofanlage ist weniger bekannt, da sie nie vollständig freigelegt wurden. Ein Teil hatte offenbar als Wohnhäuser gedient. Das Nebengebäude nördlich des Haupthauses besaß ursprünglich einen Eisenschmelzofen und wurde erst später in ein Wohnhaus umgewandelt. Der Bau südöstlich des Hauptgebäudes wird aufgrund seines Grundrisses als Heiligtum gedeutet.

Nach fast dreihundertjähriger kontinuierlicher Nutzung setzte im 4. Jahrhundert der Verfall der Villa ein, die vermutlich in der Mitte des 4. Jahrhunderts endgültig aufgelassen wurde.

1997 erfolgte die Eintragung der Villa von Blankenheim in die Liste der ortsfesten Bodendenkmäler. Zwischen 2005 und 2007 fanden durch das LVR-Amt für Bodendenkmalpflege im Rheinland erneute Ausgrabungsarbeiten statt, die dazu dienen sollten, den Zustand der bereits zuvor untersuchten Gebäudereste zu überprüfen, um auf dieser Grundlage ein Konzept zur öffentlichen Präsentation dieses bedeutenden Bodendenkmals zu erarbeiten. Die Untersuchungsergebnisse flossen in die Entwürfe eines Architekturwettbewerbes ein.

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