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  • Der Straßendamm im Dahlemer Wald ist nur über Wanderwege erreichbar.

  • Der Dahlemer Moorpfad ist teilweise barrierefrei gestaltet.

  • Moorpfad Dahlem, Eifeler Quellenpfad, Jakobsweg

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Querschnitt durch einen Wall, der von Bäumen bewachsen ist

Der römische Straßendamm der „Agrippa-Straße“ bei Dahlem

  • ca. 20/17 v. Chr.
  • 2000

Archäologischer Schnitt durch die Agrippastraße bei Dahlem (Foto: Michael Thuns, LVR-ABR)


Durch den Wald bei Dahlem windet sich auf der Kammlinie zwischen den sogenannten Heidenköpfen ein auch heute noch gut erkennbarer 2,7 km langer Damm durch das Gelände. Dabei handelt es sich um ein Teilstück der ältesten und wichtigsten überregionalen Straße im Nordwesten des römischen Weltreiches, der „Agrippa-Straße“. Sie verband die beiden bedeutenden Provinzhauptstädte Köln und Trier miteinander.

Der römische Straßendamm der „Agrippa-Straße“ bei Dahlem

Die gut ausgebauten römischen Staatsstraßen, die viae publicae, waren die Lebensadern des Imperium Romanum. Das überregionale Straßennetz verband die zentralen Punkte des Reiches miteinander. Über die Straßen florierte der Handel, durch sie funktionierte die Verwaltung, die das riesige Reich zusammenhielt. Denn nicht nur Depeschen konnten so mittels eines Kuriersystems in großer Geschwindigkeit transportiert werden, auch Beamte und Militärs gelangten über die römischen Fernstraßen schnell von Ort zu Ort.

Die römische Straße Köln – Trier wurde vermutlich in den letzten Jahrzehnten vor Christus unter M. Vipsanius Agrippa als Teil einer Fernstraße vom Mittelmeer über Lyon bis an den Rhein erbaut. Sie diente als überregionale Verkehrsverbindung zwischen den nördlichen Provinzen und dem italischen Kernland, die – im Gegensatz zum kürzeren Alpenübergang – ganzjährig ohne klimatische Beeinträchtigungen genutzt werden konnte.

Der gewundene Straßenverlauf bei Dahlem ist untypisch für Römerstraßen, die meist eine charakteristisch gerade Linienführung besitzen. Bedingt ist dieser Verlauf durch das natürliche Geländerelief, denn die Römerstraße folgt hier der Wasserscheide durch den Wald. So waren weder künstliche Entwässerungsmaßnahmen seitlich der Straße noch Drainagekanäle gegen Stauwasser notwendig.

Eine archäologische Untersuchung der ursprünglich 5,5 m breiten römischen Straße im Jahr 2000 entschlüsselte den Aufbau des Straßenkörpers. Auf einer planierten Fläche befand sich eine Packlage aus verwittertem grauem Sandstein. Sie war zur Befestigung des anstehenden Lehmbodens eingebracht worden. Die Oberfläche der im Querschnitt linsenförmig gewölbten Packlage bedeckte eine dünne, vermutlich gewalzte Schicht aus kleinformatigen Bruchsteinen. Darauf lag eine 6 cm starke wassergebundene Decke, die als Verschleißschicht aufgebracht worden war. Im Osten begleitete ein nur kleiner Graben den Fahrdamm, der zur Ableitung des Oberflächenwassers diente. Insgesamt waren diverse Ausbesserungsschichten erkennbar, die von einer intensiven Nutzung der Straße zeugen und sie über die Jahre hinweg in die Höhe wachsen ließen, sie jedoch auch schmaler machten.

Aufgrund ihrer ursprünglichen Breite war die Römerstraße für den zweispurigen Verkehr geeignet. Wegen der Abnutzungsspuren in der Mitte, kann jedoch davon ausgegangen werden, dass sie zumeist einspurig auf der Straßenkrone befahren wurde und man die gesamte Straßenbreite nur zum Ausweichen nutzte.

Der im Waldgebiet bei Dahlem erhaltene Straßendamm ist Teil des Rundweges „Moorpfad Dahlem“.

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